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Mutige Diskussion über Afghanistan-Einsatz

Veröffentlicht am 11.03.2010 in Allgemein

Göppingen. Gut besucht war vergangene Woche die Veranstaltung der Kreis-Jusos zum Afghanistan-Einsatz. Gemeinsam mit der stellvertretenden Bundesvorsitzenden Bettina Schulze, sowie dem Vorsitzenden des AK Frieden des Bundesverbandes, Deniz Schirin, diskutierten die Teilnehmer über zwei Stunden.

Dabei war schnell klar, dass der Militäreinsatz der Bundeswehr nur den zivilen Aufbau unterstützen, nicht aber ersetzen könne. Schirin berichtete ausführlich über die aktuelle Lage in dem von Kriegen gebeutelten Land. So sei es zwar zu erfreulichen Verbesserungen gekommen, noch immer sei aber vieles im Argen. Auch nach dem Ende des Taliban-Regimes sei es für viele Afghanen schwierig, Arbeit zu finden und in Frieden zu leben. "Das liegt leider auch am oft unkoordinierten Einsatz der internationalen Truppen", so Schirin kritisch. Eine Perspektive könne es nur durch zivile Maßnahmen geben. Daher sei es unerlässlich, Initiativen vor Ort zu stärken und die afghanische Bevölkerung einzubinden. "Eine Schule, die du mitaufgebaut hast, machst du später nicht wieder kaputt", so Schirin anschaulich. Dem pflichtete auch Bettina Schulze bei. Die stellvertretende Bundesvorsitzende der Jusos wusste vorallem zur Menschenrechtslage, sowie der Stellung der Frauen, viel zu sagen. So gebe es weiterhin Provinzen, in denen nach islamistischer, fundamentalistischer Rechtssprechung geurteilt werde. "Eine Demokratie nach amerikanischen Vorbild lässt leider sich nicht anordnen.", so
ihr nüchternes Fazit nach neun Jahren ISAF-Einsatz. Auch der Einsatz der Bundeswehr wurde diskutiert. Unter den Teilnehmern war auch eine Soldat, der seine eigene Erfahrungen beisteuern konnte. "Oftmals sind die Soldaten vorallem mit ihrem eigenen Schutz beschäftigt und können kaum helfen", so Schirin in der anschließenden Fragerunde. Eifrig nutzten die Besucher die seltene Möglichkeit und diskutierten mit den kompetenten Gästen noch lange weiter. Zufrieden zog Kreisvorsitzender Matthias Genchi anschließend Fazit: "Es ist richtig, diese wichtige Diskussion jetzt zu führen. Wieder einmal sind die Jusos im Kreis federführend, wenn es um aktuelle Debatten geht."

Pressemitteilung

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